8. Das Pflegamt Rennertshofen

 

Das Pflegamt Rennertshofen erstreckte sich nur auf den Gemeindebezirk. Es gehörte außer den zwei Mühlen und dem Ziegelstadel eine Ortschaft dazu. 

Die Richter versahen auch zugleich die Geschäfte des Zöllners. 

Der Markt Rennertshofen hatte schon sehr früh ein Richter­amt, wie dies das Verzeichnis der Vögte und Landrichter zu Grais­bach in der Geschichte der Grafen zu Graisbach von Reisach beweist, worin schon 1347 bis 1352 ein Konrad Weischen­felder als Vogt zu Grais­bach und Richter zu Rennertshofen erwähnt wird. 

Die Richter und Zöllner zu Rennertshofen waren:

1507: Wilhelm Lämblin, genannt Schädel, Richter und Zöllner
1516: 

Jörg Schwarz

1531: 

Baltasar Schbarer

1546: Christoph Lämble
1554: Peter Raisweck, Verwalter und Richter
1557: hätte Rueland von Trugenhofen Richter werden sollen, er wurde aber abge­wiesen
1563: wurde Christoph Lämblin wieder Richter und blieb es bis zu seinem Tode im Jahre 1584
1585: Hanns Wolf Schack
1590: Ulrich Rösch; von ihm ist in Pfarrvisitations­protokollen zu lesen, dass der Pfarrer von ihm zeugt, dass er gleichwohl im Besuch der Predigten und Abendmahl fleißig war; aber doch klagt eine Bürgerschaft, dass er mit der Strafe gegen die Untertanen hart und streng sei.
1597: Degenhard Weis
1599: Hanns Zeller
1601:  Paul von Silbermann auf Straß

 

 

Aus dem Richteramt wurde nun ein Pflegamt:

1604:                       Ulrich Khisolt, Richter
1608: Michael Bader, Richter
1613 - 1615: Hektor Steinhammer
1619 - 1624: Johann Fiot
1626: Wilhelm Papou, damals Inhaber des Schlösschens zu Hatzenhofen
1630: Hanns Jakob Negri, zugleich Besitzer von Hatzen­hofen, Giglberg und Feld­mühle
1632: Michael Yrsch
1636:

Tobias Rätzle

1640: Jörg Fritz
1642: Jakob Adlgais oder Adlgaßer
1644: Gerhard Mean, Quartiermeister zu Neuburg
1652: Gottlieb Seng
1684: Johann Michael Wüesten
1698:

Hanns Königsweng

1710: Philipp Haffner
1729:  Friedrich Anton Schindler
1760: Carl Bruckmayer, letzter Pfleger zu Rennerts­hofen und Konstein

 

1806 wurde das schöne Pflegeamtsgebäude in Rennerts­hofen in ein Schulhaus umgewandelt, wie auch heute noch über dem Eingang eine Steintafel besagt. 

Das Pflegamt wurde 1806 aufgehoben und mit dem König­lichen Landgericht Monheim vereint. 

 

Inhaltsverzeichnis

1. Topographie

Der Markt Rennertshofen liegt am Südrand der Fränkischen Alb, die hier zur Donau hin abflacht, zugleich am Südsaum des Naturparks Altmühltal, auf dem linken Ufer des von Nordwest aus der Alb kommenden Flüsschens Ussel, das wenige Kilo­meter südöstlich bei Stepperg in die Donau mündet. Nach Norden zu …mehr

2. Herkunft des Ortsnamens

Siedlungsmäßig sehr günstig in einer altbesiedelten Flur gelegen, geht das heutige Rennertshofen wohl auf eine aleman­nische oder aber bajuwarische Gründung wahrscheinlich des 7. Jahrhunderts zurück. Reihengräber aus dieser Zeit wurden in Rennertshofen im nordwestlichen Ortsbereich an der Monheimer  …mehr

3. Marktrecht

Wann Rennertshofen das Marktrecht erhielt, ist nicht bekannt, wohl aber sicher noch in der Zeit der Grafen von Lechs­gemünd-Grais­bach. Diese gründeten an den Eckpunkten ihrer Grafschaft zwei Märkte: Burgheim südlich der Donau und Rennertshofen nördlich des Flusses, beide in Nachbarschaft zur damals …mehr

4. Marktsiegel

 Sichtbares äußeres Zeichen für einen Markt war eine Befestigung, durch die zugleich der Raum innerhalb des Marktes als eigener Rechts- und Friedensbereich nach außen abge­grenzt wurde und die zugleich auch der Ver­teidigung des Gemeinwesens gegen feindliche Angriffe diente, sichtbares äußeres Zeich …mehr

5. Rennertshofen als politische Gemeinde

 Der Pfarrbezirk war nach einer Beschreibung von 1864 klein und erstreckte sich außer der nahen Markt- und Anger­mühle und der Ziegelei nur noch auf einen Hof in Dittenfeld (die übrigen Höfe in Dittenfeld gehörten zur Pfarrei Mauern). Der Pfarrbezirk zählte 1864 zusammen 628 Seelen, sämt­liche katho …mehr

6. Das Gemeindewesen

 Interessant ist die Beschreibung, wonach Rennertshofen früher kein unbedeutender Ort und wie viele Märkte im Mittelalter gut befestigt war. Im Jahre 1864 zog sich noch um den ganzen Markt eine feste Ringmauer, die an den Ecken mit Türmen versehen war, von denen einige viereckig, andere dagegen rund …mehr

7. Das Rathaus

 Das Rathaus wurde um 1530 vom Augsburger Baumeister Sebolt Schönmacher erbaut, gehörte nachweisbar Graf Verri della Bosia und wurde von diesem am 20. Juli 1802 als Lehen der Gemeinde über­lassen. Das Rathaus ist erst später zu einem unbekannten Zeit­punkt in das Eigentum der Gemeinde übergegangen.  …mehr

8. Das Pflegamt Rennertshofen

 Das Pflegamt Rennertshofen erstreckte sich nur auf den Gemeindebezirk. Es gehörte außer den zwei Mühlen und dem Ziegelstadel eine Ortschaft dazu. Die Richter versahen auch zugleich die Geschäfte des Zöllners. Der Markt Rennertshofen hatte schon sehr früh ein Richter­amt, wie dies das Verzeichnis de …mehr

9. Die bürgerliche Geschichte des Markes Rennertshofen

Der Ursprung von Rennertshofen liegt im tiefen Altertume; ent­standen ist der Markt Rennertshofen im 7. Jahrhundert als frühe Ausbau­siedlung der eingewanderten Bayern, wie das an der Monheimer Landstraße entdeckte Reihengräber­feld beweist.Damals hat sich ein Sippenoberhaupt namens Reginhart mit se …mehr

10. Der Dreißigjährige Krieg

Im Dreißigjährigen Kriege war Rennertshofen mehrmals der Mittelpunkt wichtiger Operationen. Der Dreißigjährige Krieg ging nicht spurlos an Rennerts­hofen vorbei. Plünderungen, Brand­schatzungen, Aus­beutungen der ganzen Gegend waren an der Tages­ordnung. Im Juli 1620 marschierte nach einem Bericht v …mehr

11. Das Schloss und der Edelsitz Rennertshofen

Am oberen westlichen Teil des Marktes stand in uralten Zeiten der Hof des Reinhart, von dem der Markt Rennerts­hofen seinen Namen hat, und der in der Folge zu einem Ritter­schlosse sich erhob. Dieses Schloss war wie alle im Mittelalter erbauten Schlösser ziemlich stark befestigt, indem es von einer  …mehr

12. Der Hof auf dem Berge zu Huißheim bei Monheim

Als eine Zugehörigung des Rittersitzes zu Rennertshofen erscheint auch der Hof auf dem Berge zu Huißheim bei Monheim. 1557 übergibt Christoph Lämble diesen Lehenhof seinem aus erster Ehe stammenden Sohne Wolf Heinrich "zu einem Erben voraus", behielt sich jedoch den Genuss vom Lehen­hof noch auf 10  …mehr

13. Das Siech- und Krankenhaus

Das Siech- und Krankenhaus lag südöstlich vor dem Markte und gehörte sonderbarerweise zur Pfarrei Stepperg. Nach dem Visitationsprotokoll von 1594 hatte es nur 3 Gulden Ein­kommen, wovon das Haus im baulichen Stande erhalten werden sollte. …mehr

14. Magistratische Verfassung

Nach einer historischen Beschreibung von Anton Steichele (Das Bistum Augsburg, 1864) hatte Rennertshofen früher eine magistratische Ver­fassung mit zwei Bürgermeistern, sowie mit einem inneren und äußeren Rate. Die Aufgaben des damaligen inneren und äußeren Rates sind heute nicht mehr definierbar. D …mehr

15. Einwohnerzahlen

Im Rahmen der Gemeindegebietsreform, die am 01. Mai 1978 abgeschlossen war, wurden in den Markt Rennerts­hofen folgende ehemalige selbständige Gemeinden einge­meindet: Ammerfeld (mit Ortsteilen Altstetten und Asbrunn), Bertolds­heim, Emskeim, Erlbach, Hatzenhofen, Hütting (mit Ortsteil Ellenbrunn),  …mehr

16. Ehemaliges Schulhaus

 Ein markantes Gebäude ist das ehemalige Schulhaus. Das Gebäude wurde zu Beginn des 17. Jahrhundert erbaut, später durch den Pfleger Franz Ignaz Lämblin 1686 und 1692 renoviert. Bis zur Säkularisation 1803 war es Amts­gebäude des Pflegamtes und zuletzt Wohnung des Gerichtsschreibers. 1806 wurde es a …mehr

17. Die Pfarrkirche

 Die Pfarrkirche zu Rennerts­hofen ist dem Heiligen Johannes dem Täufer geweiht. Sie wurde 1702 neu erbaut und 1739 restauriert. Der Turm stammt aus dem 13./14. Jahrhundert. Sie steht auf dem Platz, auf dem die alte Pfarrkirche stand. Die Kirche war früher, bis sie neu erbaut wurde, klein und zur Ze …mehr

18. Die Leonhardskapelle

 Die Leonhardskapelle beim heutigen Friedhof wurde wohl kurz vor dem Jahr 1633 als gotische Kapelle errichtet, da im Totenbuch von Rennertshofen von der „neuen" Kirche die Rede ist. Geweiht wurde sie am 08. Juni 1686 durch den Weihbischof Eustach Egloff von Egloffstein.An diesem Tage wurden in diese …mehr

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