Geschichte

Topographie

Rennertshofen liegt am Südrand der Fränkischen Alb, die hier zur Donau hin abflacht, zugleich am Südsaum des Naturparks Altmühltal, auf dem linken Ufer des von Nordwest aus der Alb kommenden Flüsschens Ussel, das wenige Kilometer südöstlich bei Stepperg in die Donau mündet. Nach Norden zu öffnet sich das weite Wellheimer Trockental, durch das eine ursprüngliche Laufrichtung der Urdonau während der Tertiärzeit vor einigen Millionen Jahren nachgewiesen ist.

Herkunft des Ortsnamens

Siedlungsmäßig sehr günstig in einer altbesiedelten Flur gelegen, geht das heutige Rennertshofen wohl auf eine aleman­nische oder aber bajuwarische Gründung wahr­scheinlich des 7. Jahrhunderts zurück. Reihengräber aus dieser Zeit wurden in Rennertshofen im nordwestlichen Ortsbereich an der Monheimer Straße gefunden.

Der Orts­name bedeutet soviel wie zu dem Hof oder den Höfen eines Reginhart oder (sprachlich weiterentwickelt) Reinhart, ähn­lich wie der Name des flussabwärts an der Ussel gelegenen, heute baulich mit Rennertshofen verwachsenen Dörfchens Hatzenhofen, dessen Name soviel bedeutet wie zu dem Hof oder zu den Höfen eines Hazzo. Beides sind althoch­deutsche Namen. Reginhart oder Rein­hart erklärt sich als "kundiger Rat­geber".

Mit diesem Namen wird übrigens schon im Jahre 1182 von dem elsässischen Spielmann Heinrich ein Tier bezeichnet, das sich demnach nicht zu Unrecht auch im Wappen des Marktes Rennerts­hofen findet: der Fuchs. Auch im Französischen heißt der Fuchs übrigens seit dem 12. Jahr­hundert "renard", ein Wort wiederum, das aus dem Alt­flämischen entlehnt ist und dort ein älteres, auf eine lateinische Wurzel zurück­gehendes Wort ver­drängt.

In der Weidmann­sprache ist der Fuchs heute aber nicht mehr unter dem hoch­deutschen Reinhard, sondern unter der nieder­deutschen Form Reineke bekannt, ausgehend von dem im Jahre 1498 in Lübeck erstmals veröffentlichten Gedicht von "Reinike de Vos".

Marktrecht 

Wann Rennertshofen das Marktrecht erhielt, ist nicht bekannt, wohl aber sicher noch in der Zeit der Grafen von Lechs­gemünd-Grais­bach. Diese gründeten an den Eckpunkten ihrer Grafschaft zwei Märkte: Burgheim südlich der Donau und Rennertshofen nördlich des Flusses, beide in Nachbarschaft zur damals (seit 1248) schon herzoglich-bayrischen Stadt Neuburg a. d. Donau.

Erstmals werden in einer Urkunde vom 31. Oktober 1335 Bürger zu Rennertshofen ge­nannt. Bürger ist bzw. war in dieser Zeit keine Bezeichnung für einen Dorf­bewohner, sondern meint den Bürger einer Stadt oder zumindest eines Marktes.

Als Markt selbst wird Rennerts­hofen zwar erst nach dem Übergang der Grafschaft Grais­bach an Kaiser Ludwig den Bayern (1342) genannt; in einer Urkunde dieses Kaisers vom 5. September 1343 jedoch lässt die bereits genannte Urkunde vom 31. Oktober 1335 den Schluss zu, dass Rennertshofen damals (31. Oktober 1335) schon dieses Recht besaß.

Als Markt war Rennertshofen nicht nur durch Ratsver­fassung und eigene Verwaltung aus dem ländlichen Umland herausge­hoben, sondern auch wirtschaftlicher Mittel­punkt für den ländlichen Warenaustausch am Wochenmarkt. Diese zentrale Funktion bot zugleich den Anreiz, dass sich in Rennertshofen Handwerker niederließen, also eine Bevölkerungsschicht, die nicht mehr allein von Grund und Boden lebte wie die bäuerliche Bevölkerung, sondern von der Ausübung eines Gewerbes.

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